Doc Green E-Scooter ESA 5000 – Der eScooter vom Discounter

Der Doc Green E-Scooter ESA 5000 ist seit dem 28.11.2019 bei unter anderem bei einem großen Discounter zum Kampfpreis von 299€, bzw. aktuell 349€ erhältlich. Damit ist er einer der ersten eScooter, die in der Preisklasse in Deutschland im Einzelhandel verkauft werden. Aktuell ist der eScooter, zumindest auf der Webseite des Discounters, ausverkauft. Dennoch habe ich ein Exemplar des „Discounter-eScooters“ für euch getestet. Den kompletten Bericht lest ihr hier oder ihr schaut euch mein Video auf YouTube oder unten im Beitrag an. Detailbilder zum eScooter findet ihr auch weiter unten im Beitrag.

Hinweise zur gesetzlichen Regelung

An der Stelle vorab nochmal auszugsweise einige kurze Infos zur Gesetzeslage:
Grundsätzlich ist die Nutzung von eScootern erst ab 14 Jahren erlaubt, da die Fahrzeuge unter die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) fallen. Des Weiteren ist der Abschluss einer entsprechenden Versicherung, wie beim Auto auch, gesetzlich vorgeschrieben. Ihr erhaltet nach Abschluss der Versicherung dann einen Kennzeichen-Aufkleber, den ihr hinten am eScooter an eine entsprechende Halterung (die meisten eScooter haben zumindest eine) anbringen könnt. Eine Helmpflicht besteht aktuell nicht.
Weitere Informationen findet Ihr auf der Webseite des Bundesverkehrsministeriums. Da sich Gesetzeslagen auch mal ändern können und ich kein Rechtsanwalt bin, informiert euch bitte regelmäßig über Änderungen 🙂

Eigenschaften

Kommen wir zunächst mal zu den allgemeinen Eigenschaften des eScooters:

  • Straßenzulassung nach Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV)
  • Konstantspannungs-Ladeverfahren
  • 8,5“ Luftkammerreifen (Honeycomb) vorne und hinten
  • Rutschfeste Gummiauflage auf Trittbrett
  • 2 voneinander unabhängige Bremssysteme:
    • Mechanische Scheibenbremse hinten mit Handhebel
    • Elektrische Vorderradbremse mit Daumenhebel
  • Bauartgenehmigte Lichtausrüstung vorne und hinten mit K-Prüfzeichen
  • Beleuchtung:
    • Frontlicht: 20 Lux, Front-Reflektoren in weiß
    • Rücklicht: 10 Lux, Brems-Licht in rot und Rück-Reflektor in rot
    • Seitlich: Reflektoren in gelb
  • Klingel (vormontiert am Lenker)
  • Seitenständer
  • Versicherungsplakettenhalterung
  • Scooter klappbar über Lenkstange, 2-Aktionsmechanismus
  • LED-Display – Funktionen: Geschwindigkeits- und Akkustandanzeige
Doc Green ESA 5000

Technische Daten

Und natürlich auch noch die technischen Daten. Besonders interessant sind ja bei den eScootern immer die Angabe zur Reichweite. Um das schon mal vorweg zu nehmen, der eScooter ist mit 22km Reichweite angegeben, in meinem Test kam ich allerdings leider nur auf etwas mehr als die Hälfte! Eventuell pendelt sich das nach einigen Ladezyklen des Akkus noch ein, für den ersten Eindruck fand ich es allerdings trotzdem sehr enttäuschend. So, hier nun aber erstmal die Liste der technischen Daten:

  • Aufgeklappt: ca. 108 x 43 x 114 cm
  • Zusammengeklappt: ca. 108 x 43 x 49 cm
  • Gewicht ca. 15kg
  • Reichweite: ca. 22 km
  • Geschwindigkeit: maximal 20 km/h
  • Motor: Nennleistung: 350 Watt (Vorderradantrieb)
  • Akku: Lithium-Ionen Akku mit Sanyo-Zellen, 36V 7,2 Ah, 259 Wh
  • Ladezeit: bis zu 7 Stunden
  • Ladegerät: 42V, 1,5Ah
  • Belastbarkeit max. ca. 100kg
  • Material: Aluminium, Aluminiumrahmen geschweißt, pulverbeschichtete Kunststoffteile
Rückleuchte mit Kennzeichenhalter

Bedienung des eScooters

  • Einschalten und LED-Anzeige
    Das Einschalten des eScooters erfolgt über den Schalter unter dem Display. Danach leuchten darüber die vier LEDs für die Akkuanzeige, je nach Status des Akku. Die unterste LED hat dabei noch eine Doppelfunktion: leuchtet sie grün, ist der so genannte „Eco-Mode“ aktiv, der eScooter fährt dann maximal 18km/h und verbraucht so weniger Akku.

  • Beleuchtung
    Die Beleuchtung geht nicht, wie man eventuell vermutet, beim Aktivieren des eScooters an sondern erst über kurzes Drücken des Schalters am Display. Nochmaliges Betätigen schaltet das Licht entsprechend wieder aus.

  • Anzeigen
    Am Lenker befindet sich neben der bereits genannten Akku-/LED-Anzeige auch noch die Geschwindigkeitsanzeige. Weitere Anzeigen, beispielsweise ob die Beleuchtung ein- oder ausgeschaltet ist, gibt es nicht.

  • Fahren und Fahrkomfort
    Der Fahrtkomfort ist, meiner Meinung nach, überraschend gut. Das Trittbrett könnte jedoch etwas größer sein. Die Fahrt startet wie bei jedem eScooter durch kurzes antreten und betätigen des Gashebels (blauer Hebel rechts). Je nachdem wie weit der Hebel durchgedrückt wird, beschleunigt der eScooter dann auf maximal 20km/h.

  • Bremsen
    Es gibt zwei Bremsen am eScooter: eine mechanische Scheibenbremse für den hinteren Reifen und eine elektrische Vorderradbremse (roter Hebel). Beim Bremsen sollte man vorher einmal testen, wie die Bremsen eingestellt sind. In meinem Test waren sie sehr hart eingestellt, so dass man bei zu festem Bremsen schon fast einen Satz über den Lenker machen könnte.

  • Klingel
    Die Klingel befindet sich auf der linken Seite neben der elektrischen Bremse. Es handelt sich um eine einfache Klingel, jedoch mit einem kleinen Nachteil: möchte man klingeln tut man das wohl in der Regel mit der linken Hand. Leider ist es so, dass die Klingel so eng neben die Bremse montiert ist, dass man beim klingeln fast immer auch die Bremse betätigt. Die Klingel lässt sich dadurch auch kaum vernünftig betätigen. Versetzen sollte man die Klingel allerdings auch nicht, da der Griff der Klingel auch gleichzeitig zum zusammenklappen des eScooters notwendig ist.
    Bei der Betätigung der Klingel kommt man leider immer wieder auch auf die Bremse.


  • Auf-/Zuklappen
    Das Auf- und Zuklappen des eScooters funktioniert sehr gut. Der Mechanismus ist mit einer zusätzlichen Sicherung versehen, so dass sich der Verschluss nicht versehentlich von alleine löst. Der Vorteil bei zusammenklappbaren eScooter ist, dass man sie in der Regel dann kostenlos in den öffentlichen Verkehrsmitteln mitnehmen kann.

  • Nutzung bei Regen/Nässe/Feuchtigkeit
    Ein großer Nachteil meiner Meinung nach ist, dass der eScooter sehr empfindlich gegenüber Nässe ist. Natürlich sollte man und möchte man ja eh nicht bei strömendem Regen fahren, jedoch kann es ja sein, dass man mal überrascht wird oder die Straße von der letzten Nacht noch ziemlich feucht ist. Leider ist aber beispielsweise das Display überhaupt nicht abgedichtet so dass bei Regen das Wasser einfach in den eScooter eindringen kann. Auch an der Unterseite des Gerätes sind keine Versiegelungen zu erkennen. Auch der Anschluss für das Netzteil ist für mein Empfinden nur sehr unzureichend gegen Feuchtigkeit abgesichert.
    Für mich persönlich macht es den eScooter an der Stelle schon fast alltagsuntauglich. Denn wenn ich mir jedes Mal erst Gedanken machen muss, ob es im Laufe meiner Fahrt regnen könnte oder ob die Straße schon wieder trocken genug ist, dann ist da grundsätzlich etwas falsch gelaufen.

Fazit

Also hier nun mein Fazit: für den Kampfpreis von 299,- bzw. aktuell 349,- EUR bekommt man was man bezahlt. Der Scooter ist teilweise nicht sonderlich gut verarbeitet und die Reichweite ist bei knapp über der Hälfte der angegebenen Reichweite schon erschöpft. Dazu kommt noch das Thema Nässe. Das Fahren bei „Spritzwasser“ ist wohl noch in Ordnung aber bei leichtem Regen oder über richtig nasse Flächen fahren sollte dringend vermieden werden. Nun fährt man ja in der Regel nicht bei strömendem Regen, aber wenn ich mir schon überlegen muss, ob der Feuchtegrad der Straße morgens nach dem Regen in Ordnung oder zu viel ist, dann macht das für mich persönlich den Scooter alltagsuntauglich. Auch die Montage der Klingel in der Nähe der Bremse ist meiner Meinung nach nicht besonders schlau gelöst.

Auf der Gegenseite kann ich sagen, dass der Fahrtkomfort an sich ganz in Ordnung war, die Beschleunigung ist gut, nimmt bei geringem Akkustand jedoch massiv ab. Der Scooter lässt sich zusammenklappen und so kann er in der Regel in öffentlichen Verkehrsmitteln kostenlos mitgenommen werden. Das zusammen- oder auseinanderklappen funktioniert gut und schnell.

Abzuwarten bleibt, wie lange der Akku durchhält und ob er sich nach den ersten paar Ladezyklen auf seine volle Leistung einpendelt und eventuell dann eine höhere Reichweite erlangt.

Mein Fazit, für den Preis bekommt man, wie gesagt, was man bestellt: einen günstigen Scooter zum Einstieg. Wer jedoch länger was von seinem Scooter haben möchte, der sollte lieber ein paar Euro mehr auf den Tisch legen und sich einen etwas besser verarbeiteten Scooter anschaffen.

Bildergalerie

Video

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